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Vorteile des Texelschafs

1. Herkunft

Wie der Name schon sagt, stammt diese besondere Rasse von der niederländischen Insel Texel, wo die Einfuhr fremder Rassen bis 1845 amtlich verboten war. Durch Einkreuzen englischer Fleisch-Schafrassen und anschließender Selektion dieser Paarungen entstand das "Texelschaf" mit seinen bekannt guten Fleischleistungen. Von der Insel Texel hat es sich dann über das niederländische Festland nach Deutschland verbreitet. Seit Beginn der 60er Jahre werden Texel nach Deutschland importiert und vor allem in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein züchterisch weiter vervollkommnet.

2. Aussehen

Texel ist ein mittelgroßes bis großes Fleischschaf mit weiß-grauem, kurzem unbewolltem Kopf und kräftigen, abstehenden Ohren und flacher, aber nicht zu breiter Stirn und meist dunklem Flotzmaul. An Ohren und Kopf finden sich teilweise Pigmentflecken. Der Hals ist kurz und stark bemuskelt. Der Rumpf zeigt einen langen breiten Rücken mit breiter Nierenpartie, guter Rippenwölbung, breiter tiefer Brust und guter Flankentiefe sowie ein langes breites Becken. Die Außen- und Innenkeulen sind voll bemuskelt. Texel hat ein trockenes, korrektes starkknochiges Fundament mit dunklen Klauen.

3. Besondere Leistungen

Widerstandsfähigkeit, besonders geeignet für die Koppelhaltung bei guter Weidequalität in niederen und mittleren Lagen. Bei großer Frühreife und hoher Fruchtbarkeit erste Zulassung der Lämmer zum Decken mit 7 - 9 Monaten bei einem Gewicht  von über 50 kg. Sehr große Fleischwüchsigkeit und ausgezeichnete allerbeste Schlachtkörperqualität mit sehr geringer Verfettungsneigung auch bei höheren Schlachtgewichten.

Die Wolle ist weiß in Crossbred-Handelsqualität von ausgeglichenem Sortiment C-CD mit einer Feinheit von 33 -35 µ, in ausgeglichenem geschlossenem Stapel mit guter Bauchbewollung. Texelschafe sind sehr früh reif und verfügen über beste Schlachtkörperqualität. Der Brunstzyklus ist meist streng saisonal.

4. Leistungsangaben

Je nach Haltungsbedingungen und genetischem Leistungspotential:

Fruchtbarkeit 160 - 200 %
Tägliche Zunahmen 275 - 470 g
Futterverwertung 27 - 41 MJ/kg     2100 STE/kg
Schlachtkörperbewertung 47 - 50  (von 50 möglichen Punkten)
Ausschlachtung 48-54%


5. Gewichte und Maße:

  Körpergewicht/kg Vliesgewicht/kg Widerristhöhe/cm Rumpflänge/cm
Mutterschafe 75 – 100 3,5 - 4,5 72 - 80 80 - 87
Mutterlämmer
(6 Monate)
50 – 60   64 - 68 70 - 76
Altböcke 115 – 145 4,0 - 6,0 80 - 83 92 - 102
Jährlingsböcke 100 - 120 4,0 - 5,0 79 - 82 88 - 100
Bocklämmer
(6 Monate)
55 – 80   66 - 72 75 - 80


6. Zuchtziele

In den verschiedenen EU-Ländern und teilweise auch in den deutschen Bundesländern haben sich unterschiedliche Zuchtrichtungen entwickelt:

  • In den Niederlanden der extrem bemuskelte, relativ kleinrahmige Typ (Bockgewicht von ca. 95 kg Schafe ca. 75 kg) mit im Verhältnis zum Rahmen dickem Kopf 
  • In Frankreich und England der eher mittelrahmige Typ mit deutlich rassetypischer dunkler Pigmentierung.
  • Der moderne deutsche Typ ist länger und rahmiger.
     

Aufgrund der rassetypischen hervorragenden Eigenschaften eignet sich das Texelschaf einmal bestens für die Reinzucht aber auch besonders für den Einsatz als Väter von Schlachtlämmern insbesondere in der Selbstvermarktung.

Texel liefern auch mit Schlachtgewichten jenseits von 25 kg immer noch beste Qualität, ohne zur Verfettung zu neigen. Hierbei sollte auch der ausgezeichnete Geschmack des Fleisches nicht unerwähnt bleiben. Während in Großbritannien und Frankreich Texelschafe bis zu 40% des Schafbestandes stellen, ist es in Deutschland unterrepräsentiert, wenn auch bei vielen Kreuzungstieren irgendwie beteiligt. Das liegt vielleicht daran, dass dem Texelschaf aus den früheren Import-Zeiten aus den Niederlanden eine Schwerlammigkeit durch schwere breite Köpfe nachgesagt wurde. Diese wurde in Deutschland sehr stark züchterisch bearbeitet wurde und bewegt sich heute etwa auf dem gleichen Niveau wie bei Milchschaf und Schwarzköpfigem Fleischschaf.

So ist die züchterische Hauptaufgabe zunächst, die hervorragenden Eigenschaften des Texelschafes (außergewöhnliche Bemuskelung, Ausschlachtung, Fleischqualität und Fleischfülle) zu erhalten und weiter zu verbessern. Aber es gilt auch unter dem Aspekt einer Wirtschaftsrasse Leichtlammigkeit (möglichst schmale Köpfe), Fruchtbarkeit, Aufzucht- und Säugeleistung weiter zu verbessern.

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